Tattoo (2002)

“Fred und Lea, er ein Schriftsteller, sie Schauspielerin, haben sich so gern, dass sie die beengten Verhältnisse in ihrem Ein-Zimmer-Produktions-Wohnküchenklo mit Fassung tragen und unkorrumpierbar durch noch so lukrative Schwachsinnsangebote vom Fernsehen sind. Bis Tiger auftaucht, Leas alter Freund, der eine steile Karriere als absolut trendgerechter Künstler an der Westküste gemacht hat und selbst das reinste Kunstwerk ist:

LEA: “Ja, Alphaville. Eine Stadt in der nicht alles gut ist, was gut sein kann. Mitten in Alphaville taucht eines Tages dieser Mann auf und wundert sich über die Zustände: Die Wohnungen sind zu klein, die Drucker machen zuviel Lärm und auch sonst fehlt so einiges. Den Leuten fehlen zum Beispiel die Worte: Die Frau von Braun sagt gleich zu Beginn: “Jeden Tag verschwinden Worte, weil sie verflucht werden. Und sie werden durch neue ersetzt, mit neuen Bedeutungen.” Kurz: die Leute wissen zum Beispiel nicht mehr was Liebe ist. “ (aus “Tattoo”)

Ein Theaterstück von Réjane Desvignes und Igor Bauersima.
Mit Birgit Stöger (Lea), Alexander Ebeert (Fred), Markus Haase (Tiger),  Stefan Schuster (Alex),  Eva Spott (Naomi), Romeo Bryant (Jim).
Regie und Bühne – Igor Bauersima
Mitarbeit Bühne – Alexandra Deutschmann
Kostüme – Sandra Fehlemann
Video – Georg Lendorff
Licht – Konstantin Sonneson
Dramaturgie – Michael Volk
Regieassistanz – Gustav Rueb
Ausstattungsassistenz – Britta Koska
Kostümassistenz – Stefanie Pürschler
Dramaturgieassitenz – Stefanie Gottfried
Inspizient – Jörg Weissenow
Souffleuse – Eva Voller
Regiehospitanz – Svetlana Zyabkina

Uraufführung am 1. Juli 2002, im Düsseldorfer Schauspielhaus.

“Über und über ist sein prominenter Körper mit Tätowierungen geschmückt, die neueste an seinem Bauchnabel eitert noch etwas. Im besoffenen Wiedersehensglück gibt Lea der alten Liebe ein folgenreiches Versprechen: Im Falle seine Ablebens wird sie den kostbaren mumifizierten Body hegen, pflegen und abstauben. Kurz darauf kommt Tiger bei einer Kunstaktion ums Leben, die plastifizierte Tattoo-Leiche hält Einzug in der Einraum-Hütte. Und stellt das moralisch hochstehende Paar auf eine harte Probe . An Tattoo werden sich noch eine Menge Theater versuchen. Hoffentlich.” (Theater heute)

“Kasse gegen Klasse. Markt gegen Moral. Schein gegen Sein. Video gegen Wirklichkeit. Desvignes und Bauersima haben eine grelle Satire auf die Kunstszene geschrieben, die sich, dick auftragend und ganz schön durchgeknallt, als alternatives Gegen-Stück zu Yasmina Rezas Komödie ‘Kunst’ zu behaupten vermag.” (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

“Tattoo überrumpelt mit makabrem Witz, Humor und Ironie, ist ein rasantes, freches, unverbrauchtes Spiel, erzählt von ebenso hemmungsloser wie naiver Coolness jugendlichen Un- und Verbindlichkeiten.” (Saarbrücker Zeitung)

“Igor Bauersima und Réjane Desvignes haben mit “Tattoo” ihr Meisterstück angeliefert.” (dpa)

Veröffentlicht im Fischer Taschenbuch Verlag, Oktober 2003.

© 2002 Réjane Desvignes und Igor Bauersima, S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main.

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